Hanoi – Willkommen in Vietnam
Nach unserem gefühlt kurzen Aufenthalt in Laos, sind wir von Vientiane mit dem Flugzeug nach Hanoi geflogen. Die notwendigen Visa haben wir vorab übers Internet beantragt und sogar genehmigt bekommen  😆 Einige EU-Länder benötigen genau wie in Thailand eigentlich ein Visa, dann wird einem jedoch nur eine Aufenthaltsdauer von 15 Tagen gewährt, das war uns zu kurz und so haben wir direkt den Antrag gestellt. Die Hotelangestellten in Vientiane waren so nett uns das Visa vor der Abreise auszudrucken und so konnten wir direkt ohne große Umwege los.
Unser Flug ging erst gegen 20 Uhr los, natürlich nicht pünktlich sondern mit 30 Minuten Verspätung aufgrund des schlechten Wetters und weil der Flughafen in Vientiane nicht wirklich große Kapazitäten hatte. Das Wetter merkten wir dann auch recht schnell auf unserem Flug, es gab einige kleine Turbulenzen und Annie klammerte sich direkt an meinen Arm. Im großen und Ganzen sind wir aber trotzdem ohne Probleme gelandet und der Regen war in Vietnam dann auch schon vorbei. Wir suchten uns ein Taxi und ließen uns zu unserer gebuchten Unterkunft in der Nähe von Hanois Old Town bringen. Von außen sah das Ganze nicht aus wie ein Hotel, sondern wie eine Herren-Boutique die bereits geschlossen hatte, immerhin war es auch schon knapp 22 Uhr. Der Taxifahrer klopfte an der Tür und der Wachmann welcher mit seinem Klappbett vor der Tür gelegen hat um diese zu versperren, wachte auf und diskutierte fröhlich mit unserem Taxifahrer. Wir durften zumindest den Laden betreten und der Taxifahrer zog von dannen. Der Wachmann konnte nicht ein Wort Englisch und wusste wohl nicht so recht ob wir wirklich Gäste sind, also telefonierte etwas durch die Gegend und überreichte uns irgendwann den Schlüssel für unser Zimmer. Wir fuhren mit dem Aufzug nach oben, stellten unsere Sachen ab und gingen schnell duschen, wir wollten beide nur noch ins Bett.
Am nächsten Morgen starteten wir unsere Erste Erkundungstour durch Hanoi bzw. wir wollten starten, aber leider war der Abfluss der ebenerdigen Dusche wohl verstopft und wir setzten das gesamte Badezimmer, einen Teil des Wohnbereichs und den Eingang zum Zimmer unter Wasser. Etwas ratlos haben wir erst einmal versucht alles mit Handtüchern trocken zu bekommen und meldeten das Problem unten im Laden. Nach 3 Runden lustigem Google Übersetzer hin und her, wusste der gute Mann dann auch von unserem Problem. Als er das Ganze Wasser sah, rief er eine Putzfrau zu Hilfe, die es aber
auch nicht lösen konnte und somit bekamen wir ein andere Zimmer für die restlichen Nächte. Eigentlich waren wir froh über das neue Zimmer, denn es war alles andere als sauber dort und Zimmer Nr. 2 war zumindest etwas gepflegter.
Wir konnten also mit dem Erkunden der riesigen Stadt, die aktuell rund 8 Millionen Einwohner hat, beginnen. Los ging es mit der Suche nach dem Temple of the Jade Mountain, klingt wie aus einem Indiana Jones Film, war aber nur ein kleiner Tempel im Ho Hoan Kiem See. In diesem See lebten früher riesige Schildkröten, die leider ausgestorben sind. Heute gibt es nur noch kleine Exemplare, die eine kleine Insel im See für sich haben, mit einer Art altem Turm als Zuhause.
Wer möchte kann sich am Eingang kleine Wasserschildkröten kaufen und diese dann frei lassen. Danach machten wir uns auf den Weg zum Hoa Lo Gefängnis, es ist ein sehr altes Gefängnis, dass Anfang 1904 erbaut wurde. Zu beginn wurde es von den Franzosen für vietnamesische Widerstandskämpfer genutzt und später von den Vietnamesen für die Amerikaner im Vietnamkrieg. Die Amerikaner nannten das Gefängnis spaßeshalber Hanoi Hilton.
Im Anschluss machten wir einen kleinen Abstecher ins Kino und schauten uns Avengers Endgame an, auch am anderen Ende der Welt wird man gespoilert und dem wollten wir entgehen und schauten uns den Film so schnell wie möglich an.
Aus dem Kino raus bemerkten wir, dass sich eine weitere Attraktion direkt um die Ecke befand und zwar die Train Street. In Europa undenkbar, gibt es hier eine Bahnstrecke mitten durch eine Straße/Häuserschlucht und damit nicht genug, in dieser Straße sind direkt an den Gleisen kleine Cafes. Man sitzt also 1-2 Meter von den Gleisen entfernt in der Häuserschlucht und wartet auf den nächsten Zug um sich dann nach hinten an die Wand zu stellen, damit genug Platz für den Zug ist. Und mit Zug meine ich keine Straßenbahn, sondern einen richtigen Güterzug, aber seht selbst.
Wichtig zu erwähnen ist, das die Einheimischen sehr auf die Touristen aufpassen, da sie sonst zu Verantwortung gezogen werden wenn vor Ihrem Laden/Haus jemand verletzt wird durch den Zug. Die Einwohner haben quasi die Pflicht aufzupassen und geben auch relativ genaue Anweisungen denen man folgen sollte.
Unser letztes Ziel an diesem Tag war der höchste Wolkenkratzer in Hanoi, das Lotte Center. Stolze 272 Meter hoch mit 65 Etagen und einer beeindruckenden Aussichtsplattform. Wir kamen gerade pünktlich zum Sonnenuntergang dort an, kauften schnell 2 Eintrittskarten und fuhren mit dem Aufzug nach oben. Dort angekommen genossen wir den Ausblick über die ganze Stadt und machten jede Menge Fotos. Highlight waren 2 Plattformen die über den Rand hinaus gingen und einen Glasboden besaßen. Annie hatte erst ein wenig Probleme mit der Höhe, gewöhnte sich aber schnell daran und saß später ganz entspannt auf dem Glasboden.
Als die Sonne untergegangen war, aßen wir noch eine Kleinigkeit auf der Aussichtsplattform und machten uns dann mit einem Taxi auf den Weg zurück zum Hotel. Übrigens Taxifahren in Vietnam ist günstiger als jedes Tuk Tuk in Thailand. Pro Kilometer bezahlt man hier im Schnitt nur 14600 Dong, das entspricht in etwa 50 Cent.
Tag 2 beginnt nach dem Frühstück mit unserem ersten Stopp, ein kleiner buddhistischer Tempel der sich Chua Tran Quoc nannte, wieder auf einer Insel, diesmal jedoch im See Ho Tay. Es gab eine schmale aber dafür sehr Hohe Pagode und kleine Altäre drum herum, außerdem war das Kloster mit Bäumen umgeben die wie Mangroven aus dem Wasser ragten.
Nach einer kleinen Runde über diese Insel und durch das Kloster, liefen wir weiter am See entlang bis zum Denkmal und gleichzeitigem Grab von Ho Chi Minh. Das Denkmal wurde zu ehren des damaligen Anführers von Vietnam errichtet, direkt gegenüber wurde das Gebäude für die Nationalversammlung errichtet, alles an einer großen gesperrten Straße und mit Sicherheitszugängen an allen Seiten. Wir versuchten ein paar Bilder zu machen, es war jedoch sehr überfüllt und viele chinesische Reisegruppen tummelten sich auf der Straße, so das es nicht ganz einfach war gute Bilder zu bekommen.
Wir zogen weiter zur Zitadelle Thang Long, einer alten Zitadelle aus dem 11. Jahrhundert. Wir schauten uns den schönen Garten rund um die Zitadelle an und beobachteten die Fotoshootings von diversen Schülergruppen, die wohl gerade ihre Zeugnisse bekommen haben und mit der Schule fertig waren.
Im Anschluss ging es für uns noch in eine der größten Malls in Hanoi, der Vincom Mega Mall Royal City, die sich komplett unter einem riesigen neuen Apartment-Komplex befindet. Die gesamte Mall war also unterirdisch. Nach etwas Shopping und Vorbereitung für Australien, verließen wir die Mall und gingen zurück ins Hotel. Erschöpft vom Tag bereiteten wir alles für die Fahrt zum nächsten Ort vor und gingen schlafen.
Ursula Graf
Sehr interessant und schön geschrieben ??
Dominic
Danke, wir geben uns wirklich Mühe auch wenn es manchmal echt schwierig ist vom zeitlichen her. Beitrag schreiben, alle Bilder und Videos Pflegen, noch mal drüber schauen ob alles richtig ist, Bilder für den Beitrag aussuchen usw. Deswegen gibt es auch so Videos, wo ich z.B. im Van zur nächsten Stadt sitze und schreibe, während alle anderen versuchen sich nicht zu übergeben, da der Fahrer die Serpentinen als Rennstrecke nutzt 😆