Australien – Victoria
Hallo, da sind wir wieder!
Wir sind angekommen in Australien und damit beginnt ein neues Kapitel unserer Reise. Für uns ändert sich relativ viel, für euch ändert sich nur ein klein wenig, aber fangen wir von vorne an.
Bisher sind wir immer mit Bussen, Zügen, Tuk Tuks, Taxis oder sonstigen Verkehrsmitteln gereist, ab jetzt geht es für uns, in unserem eigenen gemietetem Camper durchs Land. Schlafen werden wir natürlich auch nicht mehr in Hotels oder Hostels sondern in unserem Camper. Wie schon erwähnt geht es für uns durchs Land, wir werden also viele Städte sehen und können nicht mehr über jede kleine Stadt berichten in der wir halten, statt dessen werden wir unsere Berichte anhand der Bundesländer von Australien zusammenfassen. Auf unserer doch relativ kurzen Tour ( 3 Wochen) durch Down Under besuchen wir insgesamt 3 dieser Bundesländer. Um genau zu sein werden wir uns Victoria, New South Wales und Queensland anschauen. Das entspricht ganz grob einem Bericht pro Woche für euch und damit etwa dem gleichen gewohnten Intervall wie bisher. Das gleiche Vorgehen inkl. Camper und Berichterstattung wird es übrigens ab dem 10. Juli auch Neuseeland von uns geben, also gewöhnt euch schon mal dran 😀
20.06.2019 um 20:40 Uhr, wir sind gelandet…… Völlig erledigt von den zwei Flügen sind wir in Melbourne angekommen. Unser Flughafen war jedoch nicht zentral in Melbourne, sondern Avalon, der kleine etwa 40 km außerhalb. Wir schnappten uns unser Gepäck und gingen in Richtung Immigration Zone, wir zeigten unsere Pässe und unsere vorab erstellten Visa und konnten schon fast ohne Probleme einreisen. Kurz vor dem Ausgang mussten wir aufgrund unseres Fragebogens, den wir im Flugzeug ausfüllen mussten, aber noch kurz mit einer Dame reden. Wie ihr wisst, haben wir in Japan den Wildpark Nara besucht und somit Kontakt zu Wildtieren gehabt. Genau das wurde abgefragt im Fragebogen und die Dame wollte aufgrund dessen unsere Schuhe kontrollieren. Das Ganze hatte den Sinn, zu schauen ob irgendwelche Dreckreste, Samen oder sonstiges daran hingen. Bei meinen Schuhen war alles Ok, in Annies Profil steckten ein paar Steinchen die entfernt wurden, was für ein Service 😆
Draußen angekommen, suchten wir als erstes einen Geldautomaten für Bargeld, da wir nur noch ein paar japanische Yen übrig hatten. Den Automaten fanden wir und gleich daneben einen Automaten für SIM-Karten, damit hätten wir einen weiteren Punkt auf unserer „Neue Länder“-Liste abgehakt. Danach begaben wir uns vor das Terminal und suchten den Bus nach Melbourne City. Das Ticket haben wir uns ebenfalls vorher an einem Automaten im Terminal gekauft und so konnten wir direkt einsteigen als der Bus kam. Die Fahrt dauerte knapp 1 Stunde und wir fanden uns mitten in Melbourne an der South Cross Station wieder. Es war nun bereits nach 22 Uhr und wir wussten das es keine Chance geben würde, am gleichen Tag noch an unseren Camper zu kommen, aus diesem Grund mussten wir eine Nacht im Hostel verbringen. Wir haben vorab eine Unterkunft gebucht die relativ nah an der South Cross Station lag, bevor wir dort hin gingen mussten wir jedoch erst einmal einen Stopp einlegen und etwas essen, bei dieser Gelegenheit bauten wir unsere Backpacks wieder um, damit wir diese wieder normal auf dem Rücken tragen konnten. Für den Flug werden unsere Backpacks in extra Taschen gepackt, damit sie einfacher und sicherer durch den Flughafen kommen. Backpacks haben hunderte Bändchen zum verstellen, die allesamt irgendwo in der Gepäckabfertigung hängen bleiben können. Nach dem Essen ging es für uns bei ungewohnten 5 Grad zu Fuß zum Hostel, wir brauchten mit etwas suchen ca. 15 Minuten, checkten schnell ein, gingen duschen und sofort ins Bett. Endlich Schlaf nach der anstregenden Reise, doch der Wecker würde schon bald wieder klingeln.
Am nächsten Tag wachten wir etwas gerädert von unserem Wecker auf, wir packten schnell unsere Sachen und machten uns auf den Weg unseren Camper abzuholen. Der Camperverleih lag etwas weiter weg vom Zentrum, wir suchten uns eine Route und begaben uns zur Bahnstation. Dort angekommen suchten wir etwas ratlos nach Tickets, konnten aber keine finden. Dann stellten wir uns an der Info an um zu fragen und nach dem sich einer der Mitarbeiter doch entschlossen hatte zu arbeiten, konnten wir Fahrkarten in Form von aufladbaren Karten kaufen. Wir ließen die Karten direkt mit dem Betrag aufladen der für uns notwendig war um zum Verleih zu kommen. Also ab zum Bahnsteig und rein in die Bahn, wir fuhren ein paar Stationen und stiegen dann an der Flinder Station aus. Wir schauten uns etwas um bis die nächste Bahn kam und fuhren dann weiter. Am Ende mussten wir noch ein Stück mit dem Bus fahren, sind aber zu früh ausgestiegen, da unsere Kommunikation mit dem Busfahrer sagen wir mal etwas unglücklich lief….. Wer denkt er würde schlecht englisch sprechen und Probleme mit der Kommunikation haben, kann in Australien immerhin Busfahrer werden. Am Ende sind wir dann noch knapp 2 km zu Fuß gelaufen. Angekommen beim Verleiher mussten wir als erstes alle Infos auf einem Tablet eintragen und den Mietvertrag komplettieren. Wir schauten uns den Camper an und prüften alles nach und merkten Macken zusammen mit dem Verleiher an und dann ging es auch schon los.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kam ich ganz gut mit dem Van zurecht. Linksverkehr haben wir auf unserer Reise schon diverse male gehabt, so zuletzt auch in Japan, also kein Grund zur Panik. Selbst am Verkehr teilgenommen haben wir ebenfalls in diversen Ländern mit wesentlich schlimmerem Verkehr, es war also eher entspannend endlich selber das Tempo der Reise angeben zu können. Am ersten Tag mit Camper wollten wir direkt ein paar km machen und suchten uns einen Campingplatz der etwas weiter weg war. Nach ein paar Stunden erreichten wir den Campingplatz, mittlerweile war es schon wieder fast dunkel, wir haben unterschätzt wie sehr sich der Winter hier auf die Tageszeit auswirkt. Im Grunde ist es ab 17 Uhr schon fast dunkel und etwas außerhalb von Städten wird es dann wirklich dunkel, Straßenlaternen sind hier rar und sonstige Beleuchtung ist meistens ebenfalls nicht vorhanden. Unser erster Campingplatz in Riddells Creek war ein Camp für Scouts, also Pfadfinder. Da wir gerade Nebensaison haben konnten wir mit dem Van dort übernachten und hatten sogar Strom und Wasser. Auch wenn wir eigentlich zu spät angekommen sind, war der Betreiber sehr nett und hat uns sogar selber zum Platz gebracht und gezeigt wo wir alles finden. Wir stellten denn Van ab und fingen erst einmal an alles auszupacken und im Camper zu verstauen. Als wir uns häuslich eingerichtet haben, aßen wir eine Kleinigkeit, den Einkauf haben wir vorher bei einem Aldi erledigt. Nachdem wir unser Bett gebaut haben ging es für uns erschöpft und immer noch Müde vom Vortag erst einmal ins Bett.
Am nächsten Tag wachten wir völlig durchgefroren auf, in der Nacht ist es wirklich kalt geworden und bei 2 Grad bietet der Camper nicht wirklich gute Isolierung. Schnell schalteten wir unseren Heizlüfter ein und wärmten uns erst einmal. Wir haben aufgrund der Temperaturen nachträglich noch einen Heizlüfter zum Camper dazu gemietet und es war wirklich eine sehr gute Entscheidung. Nachteil ist, wir können den Heizlüfter nur laufen lassen wenn der Camper am Strom hängt, die zweite Batterie kann das trotz Inverter einfach nicht bewältigen und wir müssen schauen das der Kühlschrank immer genug Strom hat. Als wir die Vorhänge des Campers aufzogen wurden wir für die kalte Nacht belohnt, vor uns auf einer Wiese saßen sie in den ersten Sonnenstrahlen des Tages, Kängurus! Sie fraßen in Ruhe das Gras und ließen sich von uns gar nicht stören, mit großen Augen und nicht einmal 24 Stunden im Land, sahen wir diese süßen Tierchen und konnten es nicht fassen.
Wir machten ein paar Fotos und schauten noch zu bis sie allmählich alle im Busch verschwunden sind. Beim späten einchecken haben wir vergessen zu fragen, wann wir den Platz wieder verlassen müssen, wollten aber noch schnell duschen gehen. Also machten wir uns auf zur Dusche. Als wir fertig waren mit Duschen stand schon der Betreiber draußen und sagte uns das wir bereits vor 2 Stunden hätten gehen sollen, aber das es nicht schlimm wäre. Am Ende quatschten wir ne halbe Stunde mit ihm über unsere geplante Route, in der Zwischenzeit gesellte sich noch Bob, ein weiterer Bewohner dazu und wir bekamen sehr viele Tipps und Anregungen. Kurz vor unserer Abfahrt schauten wir noch im Wohnwagen von Bob vorbei, er zeigte uns auf einer Karte eine tolle Route die nicht entlang der Küste führte sondern durchs Inland. Wir entschieden uns den Rat anzunehmen und suchten unseren nächsten Stopp in dieser Richtung raus. Mit einer Verspätung von 4 Stunden verließen wir den Campingplatz, verabschiedeten uns noch vom Betreiber und fuhren der nächsten Stadt entgegen.
Das nächste Ziel sollte Bendigo werden, wir fuhren entspannt durchs Land und hielten gelegentlich an und genossen die Natur und die Aussichten. Leider hatten wir den Groove für den Tagesablauf noch nicht so richtig drin und so kamen wir wieder fast im dunklen an. Wir stellten schnell unseren Camper ab und fingen an uns etwas umzuschauen. Am Ende des Tages haben wir nicht so viel gesehen wie wir eigentlich wollten.
Am nächsten Morgen standen wir früher auf, verließen den Platz pünktlich und machten uns auf nach Echuca. Auf dem Weg sahen wir noch ein bisschen von Bendigo und waren froh überhaupt etwas davon zu sehen. Auf der anderen Seite freuten wir uns auf die Strecke nach Echuca, wir genossen jeden Kilometer aufgrund der schönen Szenerie um uns herum. Wieder legten wir hier und da ein paar Stopps ein bis wir in Echuca angekommen waren. Echuca ähnelt einer kleinen verschlafenen Stadt mit einer sehr großen Ähnlichkeit zu einem kleinen amerikanischem Dorf. Der Stil der Gebäude sah nahezu identisch aus. Auf dem Campingplatz angekommen gingen wir als erstes einkaufen und kochten das erste mal in unserem Camper. Es wurde Spaghetti Bolognese und wir freuten uns endlich wieder selber kochen zu können. Den Abend ließen wir mit einem kleinen Spaziergang am Fluss neben dem Campingplatz ausklingen. Am nächsten Tag schauten wir uns die Stadt an, liefen den Fluss entlang und sahen alte Schaufelradbötchen, die im Sommer für Touristen fahren. Wir stöberten auf der Hauptstraße die Schaufenster der kleinen Geschäfte durch und setzten uns ins nahe gelegene McDonalds für etwas WLAN. Wie immer luden wir alle Bilder und Videos hoch und schrieben Berichte weiter und/oder zu Ende. Später ging es zurück zum Van und wir machten alles für den nächsten Tag fertig.
Der nächste Tag führte uns raus aus Victoria und rein nach New South Wales. Wir haben das Tempo absichtlich etwas in Richtung Norden angezogen, da es einfach zu kalt ist im Süden und wir aufgrund des Heizlüfters jedes mal einen Stellplatz mit Strom benötigen, dies wiederum kostet wesentlich mehr als ein Stellplatz ohne Strom. Geplant haben wir dieses schnellere Tempo noch bis Sydney fortzusetzen, da ab dort laut dem Wetterbericht die Nacht erträgliche 10 Grad hat und wir auf den Heizer verzichten können.
Damit wäre das erste drittel in Australien geschafft, wir haben es geschafft unseren Rhythmus zu finden, konnten uns an die kurzen Tage gewöhnen und sind bereit für New South Wales!