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Sommerurlaub 2021 oder auch nicht… Austria (Österreich)

Knapp 1 Jahr ist es her, seit wir das letzte mal unterwegs waren.

Es ist Sommer, es ist leider immer noch Pandemie und es herrscht der Klimawandel.

Insgesamt keine gute Ausgangslage, aber wir wollten das beste daraus machen. Wir hatten Glück und bekamen vorab schon eine Zusage von Annies Eltern, dass wir das Wohnmobil nutzen könnten für unsere 3 Wochen Urlaub. Eigentlich ein Traum um flexibel und günstig Urlaub machen zu können, besonders wenn man unsere Pläne in Betracht gezogen hat, aber scheinbar nicht so gut wie wir dachten. Dazu später mehr, fangen wir erst einmal mit unseren Plänen an.

Annie uns ich sind seit nun mehr diversen Jahren von Bergen und Gipfeln fasziniert, aus diesem Grund führte uns ein Kurzurlaub letztes Jahr nach Bayern, an die Grenze zu Österreich. Wir wollten uns anschauen was machbar wäre und was wir benötigen um den Bergen näher als zuvor zu kommen. Dieses vorsichtige sondieren endete kurz vor dem Beginn unseres Urlaubs mit einer vollständigen Ausrüstung für Klettersteige und Ansatzweise auch Alpine Hochtouren. Dies war auch nötig, da wir uns letztendlich die Zugspitze als Ziel gesetzt haben. Das mag zuerst übertrieben klingen, aber in Anbetracht der Höhe, ist die Zugspitze relativ „klein“ und die Wege sind sehr gut ausgebaut und dokumentiert. Natürlich bleibt immer ein Restrisiko, aber dieses wird es immer geben im Gebirge. Geplant waren diverse Touren in Bayern und Österreich zu kleineren aber nicht weniger interessanten Klettersteigen. Dies sollte helfen unsere Technik aus der Kletterhalle im echten Gelände zu festigen und das Equipment, welches sich zum Bouldern bzw. Indoor klettern doch unterscheidet, routinierter zu benutzen.

Damit ihr euch ein Bild davon machen könnt was wir alles benutzen, hier eine kleine Auflistung unserer Grundausrüstung:

  • Trail Rucksack 26L (wasserabweisend)
  • Trinkblase im Rucksack 3 Liter (mit Trinkschlauch)
  • Klettergurt (hatten wir vorher schon fürs klettern in der Halle)
  • Klettersteigset
  • Helme
  • Trekkingstöcke
  • Grödeln
  • 30 Meter Zwillingsseil
  • Diverse Karabiner und Schlingen
  • Trekkingschuhe (Steigeisenfest/Alpin geeignet)

Natürlich kam noch etwas Kleinkram dazu wie z.B. Kameras, Taschenmesser, zusätzliche Bekleidung (Regenjacke, Fleece Pullover usw.) Alles in allem, nicht gerade wenig, aber vom Gewicht her ohne Probleme über den Tag tragbar und auch beim klettern machbar.

Den Anfang wollten wir in Berchtesgaden machen, doch da begann schon unser erstes Problem. Eine Woche vor unserer Abreise wurde Berchtesgaden teilweise von starkem Regen unter Wasser gesetzt und hatte unter anderem Wege unterspült und Hänge zum rutschen gebracht. Nach einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen, der durch seine Familie vor Ort war, wurde uns geraten aktuell einen großen Bogen um Berchtesgaden zu machen. Wir haben den Rat angenommen und starteten direkt Richtung Österreich, mit der Option Berchtesgaden am Ende anzuhängen wenn sich alles beruhigt hätte.

Wir starteten unserer Reise von Ostfriesland aus, da wir den Camper abholen mussten, machten aber wieder einen kleinen Zwischenstopp bei uns zuhause um Fahrräder und sonstigen Kram noch einzuladen. Von dort aus ging es in der ersten Etappe nach Landsberg am Lech, hier haben wir mit unserer App Park4Night einen ruhigen Stellplatz mitten in der Stadt gefunden. Der Stellplatz war nicht sehr voll und es gab dort Frischwasser und die Möglichkeit Grauwasser loszuwerden. Außerdem war um die Ecke direkt ein Einkaufsladen mit Bäcker, also vollkommen ausreichend für eine Nacht.

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt fort in Richtung Österreich, das erste Ziel dort war durch den Wegfall von Berchtesgaden, der große Donnerkogel. Der Berg befindet sich etwas abgelegen neben dem Lammertal. Dort gibt es leider keine direkten Stellplätze, wir fanden aber eine Bleibe in Golling am Salzach. Der Stellplatz war ein Parkplatz eines Schwimmbades, welcher für Camper genutzt werden kann gegen eine kleine Gebühr. Wir richteten uns dort etwas ein und verbrachten den Abend mit kochen und entspannen im Camper.

Nach einer ruhigen Nacht, packten wir zusammen und machten uns samt Camper auf den Weg ins Lammertal. Wir fuhren früh zum Parkplatz der Seilbahn zum großen Donnerkogel. Es war schon relativ voll, aber wir fanden einen Platz für das kleine Schlachtschiff. Wir packten unsere vorbereitete Ausrüstung, und machten uns auf den Weg zur Seilbahn. Der Weg führte schon gut bergauf und an der Seilbahn angekommen waren wir dann auch richtig wach  😆 Die Fahrt nach oben dauerte etwa 10-15 Minuten, von der Bergstation aus waren es noch mal 10 Minuten bis zur ersten Hütte. Auf dem Weg zur Hütte haben wir schon bemerkt, dass die Bergwacht in Aktion war. Das passiert leider häufig wenn aus einer Bergtour ein Familienurlaub werden soll, aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Nichtsahnend liefen wir an der Hütte vorbei und machten uns auf den Weg zum Einstieg des Klettersteig. Dort angekommen gab es schon eine kleine Schlange und leider auch die traurige Nachricht warum die Bergwacht im Einsatz war. Im Klettersteig ist ein Mann an einem Herzinfarkt verstorben und die Bergung lief. Kein guter Start und kein gutes Zeichen. Wir haben uns mit anderen Kletterern beraten und davon abgesehen dort einzusteigen. Statt dessen haben wir uns für den „Wanderweg“ entschieden, der jedoch mehr oder weniger auch in klettern endete, nur das wir wesentlich langsamer und kraftraubender vorangekommen sind.

Auf knapp 1900 Metern Höhe haben wir uns dazu entschieden den Rückweg anzutreten, die Reserven mussten inkl. schwindender Trittsicherheit noch bis zur Hütte zurück reichen. Vor dem Abstieg machten wir also noch eine kleine Pause und dann ging es auch schon bergab zurück zur Hütte auf 1400 Metern Höhe. Dort aßen wir eine Kleinigkeit und fuhren dann mit der Seilbahn zurück ins Tal.

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Im Tal angekommen, haben wir noch einen kurzen Ausflug zu einem Klettersteig direkt am nahegelegenen See gemacht, die Kraft nach dem Aufstieg am Donnerkogel hat aber nicht mehr ausgereicht diesen erfolgreich zu beenden, also ließen wir es gut sein. Die Nacht verbrachten wir erneut am Schwimmbad.

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Das Wetter verschlechterte sich am Tag darauf und wir entschlossen uns etwas im Schwimmbad nebenan zu entspannen. Etwas erschöpft von der Bergtour genossen wir den Tag im Schwimmbad und erholten uns gut, bis auf Annies Sonnenbrand, der blieb noch ein paar Tage länger.

Fortan hatten wir so gut wie keine regenfreie Zeit mehr, das Wetter verschlechterte sich Zusehens. Es begann mit Regenschauern über den Tag verteilt und endete mit starken Gewittern in der Nacht, die einen nicht schlafen ließen im Camper. Wir schauten uns tägliche Wetterberichte an und versuchten zu planen, doch das Wetter ließ vorerst keine weiteren Klettertouren zu. Wir fuhren also täglich ein Stück weiter durch Österreich und versuchten zumindest etwas Sightseeing zu betreiben in den kurzen Pausen ohne Regen. Wir fuhren also nach Ramsau am Dachstein und schauten uns das Dachsteingebirge an, leider nur von unten aufgrund des Wetters. Fuhren dann weiter in Richtung Großglockner, konnten dort aber auch nur die Aussicht auf den Berg vom Campingplatz in Kals genießen. Nachts stürmte es wieder so stark, das die halbe Wiese unter Wasser stand, an einen Aufstieg war nicht zu denken. Das Wetter hatte sich bei einer grauen Wolkendecke eingependelt, dieses Wetter lässt keine Luft um sicher zu klettern. Im Gebirge ändert sich das Wetter ohnehin sehr schnell und wenn schon Wolken vorhanden sind, dann steht zwischen Regen und Sturm nur 1 Minute um sich vorzubereiten. Das Risiko wollten wir nicht eingehen, da uns definitiv noch Erfahrung fehlt. Also zogen wir unverrichteter Dinge wieder ab und überlegten was wir noch für Möglichkeiten hatten.

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Aufgrund der Nähe zu Italien, haben wir uns entschlossen dort einen kurzen Abstecher zu machen, wir legten die Route also so um, das wie ein kleines Stück durch Südtirol in Italien gefahren sind. Vorbei an den 3 Zinnen und mit einem Besuch in einer guten Pizzeria, halt so typisch Italientourismus. Über den Brenner ging es für uns dann zurück nach Österreich, das Wetter blieb wie zuvor regnerisch und so langsam machten wir uns sorgen über die geplante Tour zur Zugspitze, vorab hatten wir bereits einen Platz für die Übernachtung in der Höllentalangerhütte gebucht, da es in der Saison sonst schwer wird einen Platz zu bekommen. Aufgrund mangelnder Möglichkeiten, sind wir noch einmal etwas tiefer nach Österreich reingefahren und haben uns eine Therme gesucht. Denn was macht man, wenn man genervt vom Wetter ist und doch etwas Entspannung möchte? Genau man geht schwimmen. Auf dem Weg zur Therme schauten wir uns noch Sölden, Obergurgl und die Wildspitze an. Zu gerne wären wir hier aufgestiegen, aber das Wetter ließ es nicht zu. Wir verließen also das Ötztal wieder und fuhren Richtung Längenfeld zur Therme, dort verbrachten wir am nächsten Tag eine entspannte Zeit und genossen die Aussicht von der Therme auf die Berge.

 

Am nächsten Tag haben wir uns kurz beraten und beschlossen wieder nach Deutschland zu fahren, wir haben uns erhofft etwas besseres Wetter zu haben wenn wir auf der anderen Seite des Wettersteingebirges sind. Wir fuhren also über Mittenwald nach Garmisch-Partenkirchen und suchten einen Stellplatz für unseren Camper. Nach einem Abstecher im Baumarkt, haben wir noch das Radio im Camper repariert, das war eine willkommene Aufgabe um nicht an Langeweile zu sterben, denn noch immer regnete es immer wieder. Es waren immer nur kurze Ausflüge möglich.

Annie fand ein kleines Zeitfenster, an dem es trocken sein sollte. Es schien so als könnten wir endlich etwas unternehmen, wir nahmen uns die kleine Schwester der Zugspitze ins Visier, die Alpspitze. Früh am Morgen des geplanten Tages standen wir um 6 Uhr auf und machten uns fertig, fuhren zur Talstation der Seilbahn und suchten uns einen Parkplatz. Es war noch leer, die erste Gondel des Tages fuhr gerade vor unserer Nase ab. Wir machten uns fertig und wollten los, doch es fing wieder einmal an zu regnen….. Niedergeschlagen und genervt, haben wir uns entschlossen an dieser Stelle abzubrechen.

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Zusammengefasst haben wir die meiste Zeit mit Fahren und der Suche nach Sonne verbracht, habe nicht mal ansatzweise das gemacht was wir geplant hatten und am Ende nur noch den Regen vom Camper aus beobachtet. Um einen immerhin nicht ganz so schlechten Abschluss zu haben, entschieden wir uns noch einmal für eine Therme. Natürlich nicht irgendeine, sondern die Erdinger Therme. Wir fuhren durch München hoch nach Erding und stellten unseren Camper auf dem Stellplatz neben der Therme ab. Aufgrund der Ferienzeit, Pandemie und Umbau arbeiten konnten wir nur einen Platz für die Therme selbst ergattern, das Spaßbad war ausgebucht und es stand auch nur die halbe Therme zur Verfügung, da wie gesagt renoviert wurde. Wir verbachten den Tag zwischen Sauna und Schwimmbecken, zwischendurch gab es Erfrischungen an der Poolbar und dann eine Auszeit im Entspannungsbereich. Kurz bevor die Therme schließt, verließen wir diese und gingen zu unserem Camper zurück, natürlich wie gehabt im Regen.

Morgens machten wir uns auf den Weg zurück nach Hause, dort haben wir die großen Teile wie z.B. unsere Fahrräder ausgeladen. Nach einer erholsamen Dusche ging es aber schon weiter in Richtung Ostfriesland, jedoch mit einem kleinen Umweg über Lauenau, dort feierten wir noch einen Abend mit Freunden. Am Tag darauf haben wir den Camper wieder abgeliefert und damit endete unser verkürzter Urlaub.

Nach ein paar Tagen in Ostfriesland, konnte Annie endlich wieder die Katzen kuscheln und wir machen uns ein paar entspannte Tage während des restlichen Urlaubs.

Mehr Bilder und ein paar Videos findet ihr in unserem Bereich „Media“

Sollte es passen, werden wir noch mal spontan nach Bayern und/oder Österreich fahren um etwas zu klettern, aber das ist eine andere Geschichte  😀

 

Bis dahin viele Grüße

Annie und Dominic

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